„Ich habe Dich in meine Hand geschrieben.“ Mit diesem Bibelwort aus dem Buch des Propheten Jesaja gaben die Dillinger Franziskannerinnen den Tod von Sr. Eligia Schmitt bekannt. Nach dem Noviziat war Stockstadt ihr erster Einsatzort. 30 Jahre lang, von 1958 bis 1988, sollte sie dort leben, beten und arbeiten. Sie ist vielen in der Gemeinde bekannt, weil sie bei ihr in der Kindergartengruppe waren und die Kinder ihr anvertrauten wurden. Am Mittwoch, den 18.9. werden wir in der Messfeier um 18:30 Uhr in der Leonharduskirche im Gebet Sr. Eligia gedenken.
Sie wurde am 22. Juli 1936 in Stammheim, Landkreis Schweinfurt, Diözese Würzburg geboren und auf den Namen Anna Marie getauft. Ihre Eltern Isabella und Adolf Schmitt hatten Landwirtschaft. Sie schenkten acht Kindern das Leben. Früh übernahm Anna Marie Verantwortung.
In einem Interview für den Pfarrbrief Gunzenhausen im Jahr 1988, wohin sie nach der Schließung des Konvent in Stockstadt versetzt wurde, erzählte Sr. Eligia von ihrer Kindheit: „Es war selbstverständlich, dass ich meine jüngeren Geschwister versorgte, während meine Mutter auf dem Feld arbeitete. So wuchs aus dieser frühen Betreuung meiner Geschwister der Wunsch, einmal Erzieherin zu werden.“
Nach dem Besuch des Kindergärtnerinnenseminars wurde sie am 29. August 1957 in das Noviziat in Dillingen aufgenommen. Ihre Profess auf Lebenszeit feierte sie am 25.08.1963. Im Kindergarten Johannisheim war sie als Gruppenleiterin tätig und hatte zuletzt auch die Gesamtleitung. Der Abschied aus Stockstadt fiel ihr schwer und so war sie dankbar über die weiteren Kontakt und Besuche aus Stockstadt.
In Gunzenhausen war sie bis 2002 im dortigen Kindergarten St. Josef eingesetzt und engagierte sich danach in der „Speis“, der heutigen „Tafel“, in Gunzenhausen, wo sie mit einer Mitschwester die Nahrungsmittelspenden einsammelte.
Im Juni 2012 erlitt sie während der geliebten Arbeit im Garten einen Herzinfarkt. Nach einem längeren Krankenhaus- und Reha-Aufenthalt siedelte sie nach Lohr-Sendelbach um.
Die ersten Anzeichen von Demenz waren schon in Gunzenhausen zutage getreten und schritten im Lauf der Jahre fort. Solange sie es konnte, beschenkte sie gern andere mit selbstgemachten Handarbeiten und beteiligte sich aktiv an Festen und Feiern.
Sr. Eligia war eine zufriedene und dankbare Frau. Zuletzt nahmen die körperlichen und geistigen Kräfte so sehr ab, dass sie ganz auf Pflege angewiesen war. Begleitet von Mitarbeiterinnen und Schwestern gab sie in der Nacht des 4. August 2024 leise und ruhig ihr Leben in Gottes Hand zurück.
Bei der Beerdigung am Donnerstag, den 08.08.2024 um 10:00 Uhr auf dem Schwesternfriedhof Lohr- Sendelbach und dem Auferstehungsgottesdienst im Anschluss mit Pfr. Franz Kraft konnten Diakon Franz Gentil und Brigitte Gentil die Gemeinde vertreten.